Aktuelle Ausgabe
Die Geschäftsklimaumfrage 2023/2024 (Business Confidence Survey) wurde zwischen dem 15. November 2023 und dem 12. Januar 2024 durchgeführt. Es wurde eine Rücklaufquote von 39 Prozent der 251 kontaktierten in Frage kommenden Befragten erreicht.
Zusammenfassung
1. 2023 war ein herausforderndes Jahr für deutsche Unternehmen in Taiwan
Viele deutsche Unternehmen, die in Taiwan tätig sind, hatten es 2023 schwer. Die Geschäftszufriedenheit war deutlich geringer als 2022 und fast die Hälfte der Unternehmen verfehlte ihre Geschäftsziele. Obwohl eine Verschiebung der Umsätze vom mittleren zum oberen Ende der Skala zu verzeichnen war, sank die Rentabilität bei fast jedem zweiten deutschen Unternehmen. Positiv zu vermerken ist jedoch, dass die Störungen in der Lieferkette im vergangenen Jahr deutlich nachgelassen haben. Während im Jahr 2022 noch zwei Drittel unter Engpässen in den Lieferketten litten, sank dieser Wert im Jahr 2023 auf rund 40 Prozent. Von denjenigen, die unter Engpässen litten, meldeten über 50 Prozent nur geringe Kosten.
2. Spannungen mit China, Energiewende und Arbeitskräftemangel werden als wachsende Herausforderungen gesehen
Auch wenn das globale und inländische Wachstum die größte Sorge der deutschen Unternehmen bleibt, stellen die zunehmenden Spannungen zwischen beiden Seiten der Taiwanstraße eine wachsende Belastung für die Geschäftstätigkeit dar: Die Lieferketten von mehr als einem Drittel der Unternehmen wurden bereits negativ beeinflusst und mit 40 Prozent erwartet eine deutlich höhere Zahl von Unternehmen, dass ihre Geschäftstätigkeit in Zukunft beeinträchtigt wird. Die Verbesserung der Sprachkenntnisse und die Bekämpfung des Arbeitskräftemangels sind innerstaatliche Probleme, die die Regierung angehen sollte. Zwei Drittel der Unternehmen gaben an, dass sie Schwierigkeiten haben, qualifizierte Mitarbeiter, insbesondere Techniker, zu finden. Um dem bestehenden Fachkräftemangel zu begegnen, befürworten drei Viertel der Unternehmen die Einrichtung eines Berufsbildungsprogramms. Darüber hinaus sehen 25 Prozent die Energiewende in Taiwan als dringlichste binnenländische Herausforderung an, und 36 Prozent gaben an, dass die Energieversorgung und die Widerstandsfähigkeit des Netzes verbessert werden sollten.
3. Investitionsbereitschaft in Taiwan bleibt hoch
Die Bedeutung Taiwans für deutsche Unternehmen geht über den lokalen Markt hinaus. Für über 50 Prozent ist Taiwan eine wichtige Drehscheibe für ihre Vertriebsaktivitäten in anderen asiatischen Märkten und rund 40 Prozent profitieren von Investitionen ihrer taiwanesischen Kunden im Ausland. Auch das Engagement in Taiwan bleibt auf einem hohen Niveau. Der Anteil der Unternehmen, die beabsichtigen, in den nächsten zwei Jahren in Taiwan zu investieren, erreichte ein Rekordhoch von fast 50 Prozent. Angesichts des Fachkräftemangels haben Personalentwicklung und Ausbildung weiterhin oberste Priorität bei den Investitionen. Darüber hinaus wurde ein Anstieg der Bereitschaft zu Investitionen in Produktionsanlagen sowie in die Automatisierung und Produktivitätsentwicklung festgestellt.
4. Positiver Ausblick für die kommenden Jahre
Das Vertrauen in die zukünftige Entwicklung Taiwans bleibt hoch. Nur eine Minderheit geht davon aus, dass Taiwans BIP-Wachstum niedriger ausfallen wird als 2023, während jedes zweite deutsche Unternehmen für 2024 eine Verbesserung der Wirtschaft erwartet. Der Drei-Jahres-Ausblick ist sogar noch optimistischer: Fast zwei Drittel rechnen mit einem BIP-Wachstum. Im Vergleich zum Vorjahr sind die deutschen Unternehmen auch deutlich optimistischer, dass sich ihr Umsatz, ihr Gewinn und ihre Produktivität im Jahr 2024 positiv entwickeln werden. 55 Prozent rechnen mit steigenden Umsätzen, 48 Prozent mit einer höheren Profitabilität. Ein Drittel beabsichtigt, die Zahl der Mitarbeiter zu erhöhen, und 60 Prozent gehen davon aus, dass ihre lokale Einheit im Jahr 2024 wachsen wird.
Bericht
Die wichtigste Informationsquelle zur Lage deutscher Unternehmen in Taiwan.
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Christoph Lory
Leiter Kommunikation & Compliance Medien & Kommunikation
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